Campusführung (mit Fahrradtour) in 360 Grad
Wie man Bewerber und Interessenten via YouTube und Facebook emotional anspricht und im 360°-Video über die Standorte der Zeppelin Universität führt
Übersicht (#2017.092)
- Kunde / Projektpartner
- Zeppelin Universität, Friedrichshafen
- Produktion
- 360°-Video (06:06 Min.)
- Drehtage
- 1
- Crew
- 1 Regisseur/Produktionsleiter, 1 Redakteurin, 1 Producer, 2 studentische Moderatoren, 1 Sprechtrainerin, 1 Cutter
- Fertigstellung / Projektabschluss
- Juni 2017
Für die Friedrichshafener Zeppelin Universität haben wir im Juni 2017 eine Tour über den Uni-Campus als 360°-Film produziert. 360°-Film: das heißt, dass man sich im Film tatsächlich rundum – in alle Richtungen, nach links, nach rechts, nach oben und nach unten – umsehen kann. So, als ob man tatsächlich mitten im Geschehen neben den Protagonisten steht.
Anschauen kann man den 360°-Film entweder im Webbrowser, indem man seinen Blick mit der Maus oder der Tastatur schweifen lässt. Oder per Smartphone und Tablet mit installierter YouTube-App: Hier kann man sich ganz einfach durch Bewegen des Geräts im Video umgucken. Das beeindruckendste Betrachtungserlebnis erzielt man allerdings mit einer Virtual-Reality-Brille oder einer Smartphone-VR-Brille (die gibt's für wenige Euro im Elektronik-Markt). Damit steht man dann tatsächlich mitten im Geschehen des 360°-Films.
Zielgruppe der 360°-Campustour der Zeppelin Universität (ZU) sind vor allem Studieninteressierte (insbesondere für die Bachelorstudiengänge, aber auch für die Masterangebote der Universität). Daher sprechen die beiden Protagonisten (Jana, eine junge Studentin aus dem dritten Semester, und Frieder, ein Student kurz seiner Abschlussarbeit) den Zuschauer direkt an. Sie nehmen ihn mit über die verschiedenen Standorte der ZU, erzählen dabei aus dem Studienalltag und berichten über die Besonderheiten der besuchten Orte.
Drehen in 360° bedeutet viele Besonderheiten auf der Produktionsseite
Drehen mit einer 360°-Kamera bzw. einem 360°-Rig (in dem mehrere Kameras in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind, deren Bilder erst im Anschluss am Computer zu einem Rundumblick zusammengefügt werden) stellt völlig neue Herausforderungen an eine Filmcrew. So ist der Dreh beispielsweise in großen Teilen ein „Blindflug“ für den Kameramann und den Regisseur, die endgültige Bildkontrolle kann erst nach dem sogenannten „Stitching“ (also dem Zusammenfügen der einzelnen Kamerabilder) in der Postproduktion erfolgen.
Auch die Filmcrew kann sich während der Dreharbeiten nicht – wie sonst üblich – einfach hinter der Kamera positionieren, sondern muss sich geschickt in der Szenerie verstecken. Bei der 360°-Campustour kniete das Team beispielsweise hinter Sofas, hockte unter Tischen oder lag hinter parkenden Autos. Der Rundumblick des Zuschauers am Drehort schränkt darüberhinaus unter anderem das Setzen von künstlichem Licht oder den Einsatz einer Tonangel ein, so dass viel mit Funktechnik und etlichen bildgestalterischen Tricks gearbeitet werden muss.
Kamerafahrten mit kreativer Verankerung im Filmgeschehen
Der Dreh mit einer bewegten Kamera oder gar Kamerafahrten sind beim 360°-Film ebenfalls nicht ohne weiteres möglich. Einerseits sähe man den Kameramann, andererseits ist der mitten im Geschehen stehende Zuschauer möglicherweise schnell verwirrt, wenn sich die Kamera ohne erkennbaren Grund bewegt.
Da wir einige der Orte in der 360°-Campustour jedoch unbedingt mit Kamerafahrten erzählen wollten, bauten wir die Fahrten in das Filmgeschehen ein: Wir befestigten die Kamera zum Beispiel auf einem Bücherwagen, der langsam in die Universitätsbibliothek geschoben wird oder realisierten den Wechsel zwischen den beiden Uni-Standorten über eine Fahrradtour im Zeitraffer, bei der wir das 360°-Kamerasystem an das Fahrrad eines der Protagonisten montierten.